Als ich im Januar von diesem Virus hörte und dann die dramatischen Entwicklungen in China und Italien verfolgte, war ich sehr beunruhigt und machte mir große Sorgen. Ich konnte gar nicht anders, als diese Flut an Informationen zu verfolgen und spürte, daß sie mich zunehmend lähmte. Corona bestimmte plötzlich den Alltag und mein Denken. Irgendwann wurde dieser Einfluß so stark und beängstigend für mich, daß ich entschied, Abstand zu nehmen.
Ein sehr langer Spaziergang im Wald half mir, diese Anspannung loszulassen, die sich mittlerweile aufgebaut hatte. Ich hörte die Vögel zwitschern und dachte, sie wissen nichts von Corona und es hat auch keinen Einfluß auf ihren Nestbau. Ich sah die ersten zarten grünen Blätter an den Bäumen und hörte den Wind in den Zweigen. Die Wärme der Sonne war so wohltuend und auf einmal war ich einfach nur glücklich. Ich konnte inmitten dieser herrlichen Natur sitzen und alles war gut.
Es sind diese magischen Momente, die alles verändern können. Als ich nach Hause kam, war ich erleichtert und voller Freude. Die Stunden im Wald waren wie ein Besuch in einer parallelen und heilen Welt.
Was ich von dort mitgebracht hatte, war ein neues Verständnis von Welten und von der Bedeutung des Virus für uns Menschen. Dieses Virus zeigt uns auf vielfältige Weise all unsere wunden Punkte, die unserer Gesellschaft und die jedes Einzelnen. Jeder wird in irgendeiner Form von diesem Virus berührt und es lohnt sich, ganz genau hinzuschauen, was diese Berührung bei uns auslöst und was sie mit uns macht. Auf diese Weise können wir mit seiner Hilfe zu einer ungeahnten Heilung gelangen, als Mensch und als Gemeinschaft auf diesem Planeten.