Diese kleinen persönlichen Übungen sind mir ein wertvoller Begleiter auf meinem Weg diese Aufgabe zu meistern.
Gewohnheiten sind so selbstverständlich, dass wir sie kaum bewusst wahrnehmen. Das hat zur Folge, dass wir Vieles tun ohne darüber nachzudenken. Hin und wieder dürfen wir unsere Gewohnheiten mal genauer unter die Lupe nehmen und schauen, ob sie sinnvoll sind, wie zum Beispiel das Händewaschen, wenn wir nach Hause kommen und auch das regelmässige Zähneputzen
oder, ob sie sich klammheimlich in eine Form der Abhängigkeit verwandelt haben.
Wenn der Kreislauf morgens ohne Kaffee nicht mehr in Schwung kommt, dann haben sich sogar unsere Körperfunktionen an die Gewohnheit angepasst und sind ohne die Zufuhr von Koffein beeinträchtigt. Auch die Emotionen können leiden, wenn der Morgenkaffee im Urlaub nicht unseren Bedürfnissen oder unserem Geschmack entspricht. Das ist ein kleines Beispiel, das sehr schön zeigt, wie machtvoll Gewohnheiten unseren Körper und unser Gefühl beeinflussen können.
Es liegt an uns zu entscheiden, wieviel Einflussnahme wir erlauben, auch in dem Hinblick, daß es Umstände geben kann, die uns unerwartet aus dem gewohnten Trott bugsieren. Sind die Gewohnheiten sehr kraftvoll und tief verwurzelt, dann haben wir plötzlich zwei Herausforderungen zu meistern: die Überraschung und dazu einen ‘Entzug’.
Der Kaffee ist ein eher harmloses Beispiel und ein genußvolles Tässchen am Morgen ist wirklich sehr lecker. Kann ich entspannt darauf verzichten und ihn zu einem anderen Zeitpunkt, vielleicht sogar erst an einem anderen Tag, genießen? Und wie sieht es mit anderen Gewohnheiten aus?
Es bedarf einer Portion Mut und Humor, unser tägliches Tun, unsere Vorlieben und Routinen zu hinterfragen und sie bewußt wahrzunehmen, um ein Gefühl für ihre Kraft und ihren Sinn zu bekommen. Dann erinnern wir uns daran, dass eigentlich wir der Chef sind und entscheiden, wie groß der Einfluss unserer Gewohnheiten auf unsere körperliche und seelische Befindlichkeit sein darf.
Lockern können wir unsere Gewohnheiten in kleinen, entspannten Schritten, indem wir zum Beispiel
- den Kaffee mal durch einen Tee ersetzen
- das allabendliche Fernsehprogramm durch ein schönes Buch oder ein Spiel
- die Kugel Erdbeereis durch eine Kugel Schokolade
- den Urlaub am Meer durch einen in den Bergen
- die Hose mit einem Kleid tauschen
- statt dem Auto einfach das Rad nehmen
- auch mal auf dem Boden sitzen
- uns hin und wieder mit völlig anderen Themen beschäftigen und
- uns ab und zu erlauben, etwas ganz Verrücktes zu tun :-))
Wenn Flexibilität die Gewohnheit ersetzt und wir unsere alltägliche Routine mit Achtsamkeit und Bewußtsein füllen, dann gewinnen wir Freiheit und den Spielraum, um uns entspannt auf jede neue Situation einzulassen. Mit Leichtigkeit werden wir die Welt ganz neu entdecken.